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Wir über uns

Der Arbeitskreis Asyl Nierstein

1991 – 1992

Anfang der neunziger Jahre, als viele Menschen bei uns in Deutschland Zuflucht suchten, war die ZAST, die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber und Asylbewerberinnen in Ingelheim, völlig überlastet. Die Aufgabe, kurzfristig eine große Zahl von Menschen der unterschiedlichsten Ethnien und Glaubensrichtungen unterbringen zu müssen, führte dazu, dass die Niersteiner Rundsporthalle mehrfach für 2 bis 4 Wochen als Unterkunft für Asylbewerber genutzt werden musste. Diese Form der Unterbringung konnte und durfte wirklich nur eine zeitlich ganz eng begrenzte Notlösung sein. In dieser Zeit entstand der Arbeitskreis Asyl – im wesentlichen aus Mitgliedern des Weltladens in Nierstein. Primäres Ziel war es, den Alltag der Flüchtlinge erträglicher zu gestalten. Kleider und Spielzug für die Kinder wurden gesammelt, gemeinsame sportliche Aktivitäten sollten der eingeschränkten Bewegungsmöglichkeit in der Massenunterkunft entgegenwirken und Aggressionen abbauen helfen. Deutschkurse sollten die ersten Schritte in Deutschland erleichtern, Beistand in juristischen Auseinandersetzungen sollte helfen, die Situation der Flüchtlinge im Asylverfahren zu unterstützen.

Ab 1993

Nachdem die Flüchtlinge in Wohnungen untergebracht werden konnten, blieb dem AK Asyl die psychosoziale Betreuung der Familien als Arbeitsschwerpunkt, daneben sollte die Eigenständigkeit der Flüchtlinge mittels Deutschkursen gefördert werden. Parallel dazu gab es aber auch die politische Auseinandersetzung um die Flüchtlingsproblematik. Waren die Menschen noch geneigt, die Bürgerkriegsflüchtlinge des Balkans aufzunehmen, so war und ist die Skepsis gegenüber Flüchtlingen aus anderen Ländern und Kulturkreisen sehr hoch. Ereignisse wie in Rostock oder Hoyerswerda zeigten, dass das Schüren von Ängsten und die Entstehung von Fremdenfeindlichkeit beim „rechten Rand“ der Bevölkerung auf fruchtbaren Boden fielen. Dem sollten und wollten die Mitglieder des AK Asyl entgegenwirken. Mit dem ersten Kulturfest 1993 wurde ein Ort der Begegnung mit den Flüchtlingen und mittlerweile hier ansässigen Menschen ausländischer Herkunft geschaffen. In zwangloser Atmosphäre konnten die Niersteinerinnen und Niersteiner ihre Gäste und Mitbürgerinnen und Mitbürger kennen lernen.

Ab 1998

Ende der neunziger Jahre wurde klar, dass der Arbeitskreis Asyl die notwendige professionelle Hilfestellung für die Flüchtlinge nicht leisten konnte. So entstand die Idee, mit unserer Unterstützung, mit Hilfe einer Stiftung und unter der Trägerschaft des Katholischen Dekanats Mainz-Süd, des evangelischen Dekanats Oppenheim und des AK Asyl eine hauptamtliche Flüchtlingsberatung ins Leben zu rufen. Einnahmen aus Spenden flossen in die Finanzierung dieser Beratungsstelle. Dieses Projekt ist mittlerweile ausgelaufen, unsere Arbeit ist zu den Anfängen zurückgekehrt: Betreuung und Hilfestellung im Alltag für Flüchtlinge und Asylbewerber.

Ab 1999 – 2013

In diesen Jahren hielten sich in Nierstein so gut wie keine Flüchtlinge auf. Die Familien, die in vorhergehenden Jahren inzwischen als Flüchtlinge anerkannt worden waren, bzw. eine Duldung erhalten hatten, waren soweit integriert, das eine Betreuung nur noch in wenigen Fällen notwendig wurde.

Ab etwa 2015

Inzwischen gibt es wieder Flüchtlinge in Nierstein – etwa 40 (Stand Ende Dez. 2016) . Wir engagieren uns zusammen mit den Integrationslotsen der Verbandsgemeinde Rhein-Selz und dem Familienzentrum der ev. Kirche Nierstein. Das „Café Welcome“ findet jeden 3. Sonntag im Monat im Johannes-Busch-Haus von 15h-17h statt – direkt in der Nähe des Parks der Stadt Nierstein. Unter dem Link „Café Welcome“ sind dessen Aktivitäten und Veranstaltungen zu finden. Und natürlich die Organisation des Kulturfestes. Dieses alljährlich stattfindende Fest hat sich mittlerweile im Rahmen des Niersteiner Kultursommers etabliert. Wir engagieren uns gerne für die Gestaltung dieses Festes. Unterstützung – nicht nur im Zusammenhang mit dem Kulturfest – ist immer willkommen! Wir laden Sie herzlich ein, uns und unsere Arbeit kennen zu lernen. Vielleicht können Sie sich entschließen mitzumachen.

Ab 2019